The Man Who Laughs – eine groteske Geschichte über Liebe und gesellschaftliche Verachtung!
Im Jahr 1918, während die Welt von Krieg und Umbruch erschüttert wurde, schuf der britische Autor Victor Hugo eine düstere und zugleich berührende Geschichte: “Der Mensch, der lacht” (The Man Who Laughs). Dieser Roman diente als Grundlage für eine gleichnamige Stummfilm-Adaption des Regisseurs Paul Leni, die 1928 auf die Leinwand kam.
Mit Conrad Veidt in der Hauptrolle – einem Schauspieler, der durch seine markanten Gesichtszüge und eindringliche Mimik perfekt zu dem Charakter Gwynplaine passte – wurde “The Man Who Laughs” zu einem Meilenstein des deutschen Expressionismus im Film.
Die Geschichte erzählt von Gwynplaine, einem jungen Mann, der Opfer eines grausamen Scherzes seiner Ziehmutter wurde: Sie ließ ihm das Gesicht chirurgisch in ein groteskes Grinsen verziehen, um ihn für den Rest seines Lebens zu entstellen und ihn damit aus der Gesellschaft zu verbannen. Obwohl Gwynplaine durch seine Missbildung gezeichnet ist, bewahrt er seinen reinen Geist und sein großes Herz.
Er findet Zuflucht im Theaterzelt des Komikers Ursus (gespielt von Julius Falkenstein), der Gwynplaines groteskes Aussehen in seinen Auftritten nutzt, ihn aber gleichzeitig schützt und liebt.
In dieser Welt der Schausteller und Zirkusleute lernt Gwynplaine die blinde Dea (Mary Philbin) kennen und lieben. Ihre Liebe zueinander ist rein und unerschütterlich – ein strahlender Lichtpunkt in dem düsteren Universum des Films.
Doch ihr Glück wird bedroht: Dea’s Vater, der grausame Lord Clancharlie, hat Gwynplaine schon lange als Rivalen im Kampf um Deas Hand gesehen. Clancharlies Hass und Gwynplaines Missbildung sorgen für eine explosive Mischung, die zu einem dramatischen Showdown führt.
“The Man Who Laughs” ist mehr als nur ein Horrorfilm.
Er behandelt tiefgreifende Themen wie Liebe, Vorurteile, soziale Ungleichheit und die menschliche Sehnsucht nach Akzeptanz.
Leni’s Filmkunst lässt sich durch seine eindrucksvolle Bildsprache, den Einsatz von Licht und Schatten und den geschickten Gebrauch von symbolischen Motiven auszeichnen.
Die groteske Maske Gwynplaines spiegelt nicht nur seine körperliche Missbildung wider, sondern steht auch für die gesellschaftlichen Masken, hinter denen Menschen oft verstecken.
Die musikalische Untermalung des Films trägt ebenfalls maßgeblich zu seiner Atmosphäre bei:
- Hauptthema: Die Musik drückt sowohl Gwynplaines tiefe Trauer als auch seine Hoffnung auf ein besseres Leben aus.
- Liebe und Zärtlichkeit: Das melodische Thema, das die Liebe zwischen Gwynplaine und Dea begleitet, steht im Kontrast zur düsteren Bildsprache des Films.
“The Man Who Laughs” ist ein Film, der die Zuschauer nachhaltig beeindruckt.
Er stellt grundlegende Fragen nach dem Wert der Schönheit, der Macht von Liebe und den Grenzen menschlicher Toleranz.
Ein Vergleich mit anderen Stummfilmen:
Film | Jahr | Regisseur | Hauptdarsteller |
---|---|---|---|
“Nosferatu – Eine Symphonie des Grauens” | 1922 | F.W. Murnau | Max Schreck |
“Metropolis” | 1927 | Fritz Lang | Brigitte Helm, Alfred Abel |
**“The Man Who Laughs” zeichnet sich durch seinen einzigartigen Mix aus Horror, Romanze und sozialkritischer Botschaft aus. **
Im Vergleich zu anderen Stummfilm-Klassikern wie “Nosferatu” oder “Metropolis” besticht “The Man Who Laughs” durch seine tiefgründige Psychologisierung der Figuren und die eindringliche Darstellung von Gwynplaines Schicksal.
Fazit:
“The Man Who Laughs” ist ein Meisterwerk des deutschen Expressionismus im Film. Conrad Veidts berührende Performance als Gwynplaine, Paul Lenis virtuose Regieführung und die tiefgründige Geschichte machen diesen Film zu einem unvergesslichen Erlebnis.
Wer einen Film sucht, der nicht nur unterhält, sondern auch zum Nachdenken anregt, sollte sich “The Man Who Laughs” unbedingt ansehen.